Samstag, 1. Januar 2011

Farbbegriffe - Farbenlehre



Farbästhetik/ Farbordnung


Reine Buntfarben (= Intensiv)
  • = maximale Sättigung einer Farbe
  • bei Spektralfarben ist der Eindruck der Reinheit am intensivsten
  • kein Grau-, Weiss-, oder Schwarzanteil
  • keine Komplementärfarbe enthalten
  • wirken eindeutig in Aussage
  • sind wertgleich
  • können beliebig zusammengestellt werden
wertgleiche Farben = reinbunte = intensive Farben
  • Einsetzen von Effekt- oder Akzentfarben mit unbunten Farben – sehr grosser Effekt! 
Einsatz in: Mode, Spielzeug, Farb- und Malstiften, Werbung, Kindereinrichtungen, Bücher für Kinder, Industrielacke 
Zu finden in: Natur, Mineralien, Vogelwelt, Obst 
Kunst: Mondreal, Bauhaus; Lichtenstein, Max Bill

Hellklare Farben
  • Reinbunte Farben, die aufgehellt werden durch Beimischen von ½ Weiss
  • Z.B. Aquarellfarben
  • Gewinnen an Helligkeit
  • Verlieren an Sättigung
  • wirken weniger bestimmt in Aussage; erinnern an farbiges Licht
  • wirken feminin, jugendlich und leicht; süsslich; leicht 
Einsatz in: Verpackung, Kosmetik 
Zu finden in: Blütenblätter 
Kunst: Aquarellmalerei, Landschaften
 
Leuchtende Farben
  • Hellklare Farben (Reinbunte Farben + ein wenig Weiss)
  • Leuchten mehr als hellklare Farben
Pastells (hellklar)
  • Reinbunte Farben 1/3  + sehr viel Weiss 2/3
  • Wirken sehr süsslich

Dunkelklare Farben
  • Reinbunte Farben, die verdunkelt werden durch Beimischen von Schwarz
  • Behalten ein gewisses Leuchten
  • Verlieren an Buntheit
  • Verlieren nicht an Sättigung – diese bleibt erhalten!
  • Vor allem auf samt und Lacken kommen sie zur Geltung
  • wirken elegant; klassische Mode, sehr beliebt; schwer
  • können in gewissem Zusammenhang düster, alt und konservativ wirken
Einsatz in: Autolacke, Mode, Wolle, Schuhe, Bodenbeläge, Bühnenvorhänge
Zu finden in: Herbsttöne in der Natur; Himmel in Dunkelheit, Wald, Mineralien, Erde

Kräftige Farben
  • dunkelklare Farben (reine Buntfarben 2/3 + wenig Schwarz 1/3 oder noch weniger)
  • leuchten etwas mehr als dunkle Farben
Dunkle Farben
  • dunkelklare Farben (reine Buntfarben  + Schwarz)


Trübe Farben (vergraute F.)
  • Reinbunte Farben, die verändert werden durch Beimischen einer unbunten, grauen Farbe (Mittelgrau)
  • Bilden die grösste Farbgruppe mit 100 000en Nuancen
  • Können auch durch Komplementärmischungen entstehen
  • = „gebrochene Töne“
  • wirken wie Nebelstimmungen im Herbst und Winter; ruhigere , feinere Wirkung
  • Mode: „zurückgenommene Töne“; „verhüllte Farben“
Einsatz in: Mode
 Zu finden in: Witterungen, Nebel


Trübe Pastells
  • trübe Farben (Reinbunte Farben + sehr viel Hellgrau – Weiss ganz wenig abgegraut)
  • nicht so süsslich, wirken gedämpfter
Helle vergraute Farben
  • Reinbunte Farben + viel Hellgrau
  • Wirken sehr süsslich

Unbunte Farben
  • Schwarz, Weiss und ihre Mischungen – alle Graustufen
  • Enthalten keinen Buntton
  • Grau, Schwarz nur Bezeichnungen für Körperfarben
  • „weisses Licht unterschiedlicher Intensität“ = Begriff für Spectralfarben
  • = Neutrale, nichtfarbige, achromatische Farben
  • in der Natur selten vorkommend
  • in Mode = Dauerthema
  • verhalten sich zu Bunttönen neutral
  • Schwarz – intensive, reine Farben
  • Grau – trübe Farben
  • Weiss – hellklare Pastells
 Einsatz in: Mode; Schachbrett
Zu finden in: in Natur sehr selten zu finden
Kunst: Schwarz- Weiss- Fotografie
 

Monochromie
Einfarbige Malerei; nur hellere oder dunklere Tonwerte einer einzigen bunten Farbe werden verwendet
Franz. Maler Yves Klein (1928- 1962) – „Ultramarin“


Camaieu (Ton- in Ton)
  • = gemalt wie eine Kamee (=Halbedelstein)
  • eine in mehreren Nuancen ausgeführte Farbgestaltung in ein und demselben Buntton
  • Textildesign, Mode, Innendekoration, Tapeten
  • „Ton in Ton“
  • Techniken
mit Pigmenten
 Am Bildschirm
In der Textilfärberei
Als Gewebe

Sehr schöne Kombination: Gelb aufhellen, verdunkeln und vertrüben!


Faux- Camaieu (Verschiebung des Bunttons)
  • Zwei oder mehr Farben verschiedener, aber verwandter Bunttöne kombinieren (Cyan – Ultramarin)
  • Farbverlauf – dann nur ein 12tel des Farbkreises
  • Beliebige Farbwerte – reine, hellklare, dunkelklare und trübe Faux- Camaieu möglich
  • Farbzusammenstellungen untereinander, wenn Kombination von reinen und trüben Farben
  • = „falsche“ Camaieu, wenn dem Camaieu sehr ähnlich – aber vitaler in Farbstimmung
  • harmonische, disharmonische und inverse Farbverläufe
harmonisch: reinbunte Farbverläufe (von Cyan bis fast Ultramarin) und harmonischer Farbverlauf (Cyan aufgehellt und Ultramarin abgedunkelt)
Bunttonverschobene Harmonien
disharmonisch: inverse Farbverläufe (Cyan abgedunkelt und Ultramarin aufgehellt)

 
Wertgleiche Farben (Nuancengleiche Farben)
  • = Farben mit gleichen Schwarz- und Weissanteil (gleicher Unbuntanteil)
  • unterscheiden sich durch ihren Buntton (Farbton)
  • harmonieren immer; beliebig gestaltbar
  • haben ähnliche, aber nicht ganz gleiche Helligkeiten (Eigenhelligkeit  der Farbtöne beeinflusst das Resultat)
  • Mode: raffinierte gestalterische Ergebnisse


Farbinversion (Disharmonie)
  • Reinbunte Farben haben eine ganz bestimmte natürkiche Eigenhelligkeit,
  • Wenn reinbunte Farben durch Beimischen von unbunten Farben (Weiss, Garu, Schwarz) oder durch Verdünnen verändert werden, entstehen andere Helligkeiten.
  • Die Umkehrung der natürlichen Eigenhelligkeit von Bunttönen nennt man Farbinversionen!
  • Hängt etwas vom eigenen Geschmack ab (Aversionen, Antihaltungen)
  • In der Natur: Farben anhand von Wellenlängen; normales Helligkeitsgefälle
  • Inversionen sollten bewusst eingesetzt werden; sind spannend!
  • Beispiel:          Gelb verdunkelt – Violett aufgehellt
Gelborange       – Blaugrün
Gelb                   – Cyan
Rotorange         – Ultramarin
Zinnober            – Rotviolett
Gelbgrün           - Magenta


Höhere Harmonien
  • Wertgleiche Farbkombinationen – kommen in Natur kaum vor
  • Ausgang von wertgleichen Farben, Verschiebung des Farbwertes (Tonwert) in eine Richtung, indem Eigenhelligkeit der Bunttöne überbetont wird.
  • Sehr gute Ergebnisse mit hellklaren, dunkelklaren, trüben oder beliebigen Zusammenstellungen! (wie Schatten in der Natur)
  • Klassische Herrenmode: hellgelber Polunder mit ultramariner Hose
  • „edel“ = Erdtöne; Schwarz; ganz helles Gelb
  • Kombination aus:     Hellerer Buntton …. Heller und weniger satt
                                     Dunklerer Buntton … Dunkler und satter


 Falsche Sättigung (Disharmonie)

·        Sättigung der Farben in einer Farbkombination beachten
·        Wenn hellerer Farbton satter und dunklerer ungesättigter in Kombination ist, dann „falsch“.
·        Resultat irritiert, löst Unbehagen aus; entspricht nicht der Natur
·        (in Räumen schwebt man dann, fühlt sich unwohl)

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