Dienstag, 24. Januar 2006

Farben - Licht



      Unterscheidungsmerkmale der Farben

Farbton (=Buntton)
Eigentliches Merkmal einer Farbe
Farbton in der höchsten Sättigung
Beziehung untereinander in Farbtonkreis dargestellt

Unbunte Farben: Schwarz, Weiss, Grau (man kann 120 Grautöne unterscheiden)
(haben keine Buntheit oder Sättigung!)

Helligkeit
Relative Helligkeit (reflektiert Licht) oder Dunkelheit (absorbiert Licht) einer Farbe
Körperfarben: weiss am hellsten; Schwarz am dunkelsten

Sättigung
Ausmass der Buntheit
Reinbunte Farben = Vollfarben    Farbton ist am ausgeprägtesten (stark bunte Farben)
Vergraute, trübe Farben (schwach bunte Farben)
Unbunte Farben haben keine Sättigung


      Additive Farbmischung (Lichtfarben)                              
Optische Mischungen von farbigen Lichtern
  1. die volle Addition
R (Orangerot, Rot) + G (Grün) + B (Blauviolett, Blau) = Weiss (unbunt)
Die Helligkeiten addieren sich. (Licht im abgedunkeltem Raum)
Im Druck kann Farbmischung nur simuliert werden.
  1. anteilige Addition im räumlichen Nebeneinander
Rasterpunkte für die Bildreproduktion im Dreifarbendruck
Oder kleine Farbpunkte impressionistischer Maler
  1. anteilige Addition im zeitlichen Nacheinander
im Auge treten die Frabreize periodisch rasch wechselnd auf (Mischfarben)
Fernsehen; rotierende Farbscheiben (Speedmischung)

 
      Subtraktive Farbmischung (Körperfarben)
Vereinigung von Farbstoffen (Pigmenten) oder Farbfiltern, welche Licht absorbieren
Entsteht bei:    Mischen von Farbstoffen
                        Übereinanderdrucken von lasierenden Farbschichten
                        Hintereinanderschalten von Farbfiltern

  1. die reine Subtraktion
C (Cyan) + M (Magenta) + Y (Gelb) = Schwarz (unbunt)
Am Computer : CMYK (« K » steht für Schwarz)
Mischfarbe annähernd Schwarz
  1. die substanzielle Farbmischung
Mischen von nicht durchsichtigen Farbstoffen und Pigmenten
Mischung aus Grund- oder Komplementärfarben ergibt bei undurchsichtigen Farbstoffen ein dunkles Grau
  1. der Dreifarbendruck
Rasterpunkte – ein Zusammenwirken von optischer und substraktiver Mischung


  Sättigung
Gibt den Buntheitsgrad an (=Oberbegriff)

In der Farbmetrik versteht man darunter den Grad der Buntheit einer Farbe im Vergleich  zu einem gleich hellen unbunten Grau. – wie weit ist Farbe von diesem Grauwert in Sättigung entfernt.

HSV Farbmodell
Sättigung nimmt mit zunehmendem Weiss- oder Grauanteil ab
Sättigung bleibt gleich mit zunehmendem Schwarzanteil; dort nimmt Buntanteil ab
 

Flächengrösse und Sättigung
Gleiche Farben scheinen auf unterschiedlich grossen Flächen in der Sättigung verschieden zu sein.

Kleine Flächen wirken weniger satt!
Grosse Flächen wirken satter, intensiver. = Massstab- Effekt
 

      Spektrum der elektromagnetischen Wellen
Kurzwellen- Rundfunk
Fernsehen
UWK- Rundfunk
Radarwellen
Infrarotstrahlung (nicht sichtbar; Wärmequelle)
                                   Sichtbares Licht (780 – 380 nm)
Rot (langwellig; langsamste Frequenz – wirkt wärmend und anregend)– OrangeGelb (hellste Farbigkeit bei 555 nm – ca. gelbgrün) – Grün (mittelwellig) – BlauIndigoViolett (kurzwellig; höchste Frequenz – wirkt kühlend und reinigend)
Ultraviolettstrahlung (nicht sichtbar)
Röntgenstrahlung
Gammastrahlung
Kosmische Strahlung


Spektrum des sichtbaren Lichts = spektrale Farben
(jeder sichtbare Farbton hat eine elektromagnetische Wellenlänge – siehe „Farben“ )
Die tatsächlichen Farben des Spektrums sind gesättigter als dies in irgendeiner Abbildung darstellbar wäre.

Wir sehen ungefähr 40 % der im Sonnenlicht enthaltenen Farben.

Regenbogen: Wassertröpfchen am Himmel wirken als natürliche Prismen; auftreffendes Sonnenlicht ist stark gekrümmt; Regenbogenfarben bilden ein „Oktav“ = „reine Farben“

Dienstag, 25. Januar 2005

Farbkontraste - Kontraste



Farbkontraste
= deutlicher Unterschied zwischen zwei Farbwirkungen
. stärkste Kontrastwirkung mit reinbunten Farben
. mit gegensätzlichen Kontrasten bester Effekt
. man ist immer auf einen Vergleich angewiesen (Form, Farbeindruck)

Sie verdeutlichen Unterschiede und ziehen die Aufmerksamkeit auf sich.
Farben in Kombination wirken auffälliger als Einzelfarben. Farben und ihre Wirkungen können bewusst hervorgerufen werden, indem sie in Beziehung gesetzt werden.Sie erzeugen Spannungen, die belebend, erfrischend, aber auch unangenehm wirken können.

Farbunterschied
=undeutlicher Kontrast; Farben sind sich in Farbton, Helligkeit und Sättigung sehr ähnlich

Primärkontraste (objektiv feststellbar)
Kontraste
Definition
Farbvarianten(Beispiele)
Einsatzgebiete
Bunttonkontrast*
(Farbtonkontrast)
Spannungsvolles Zusammenspiel von 2 oder mehreren Farben, die sich im Buntton unterscheiden

Am stärksten; mit reinbunten Farben, vor allem mit Primärfarben und Farben, die im Farbkreis nicht zu nahe beieinander liegen
Auch vertrübte Farben, wenn Buntton noch eindeutig unterschiedlich ist





Rot- Gelb- Blau

Komplementärfarben – z.B. Rot- Grün

Vertrübte Magenta- Grün

Helligkeitskontrast*
(Hell- Dunkel- Kontrast)


Verwendung von Vollfarben und ihren aufgehellten Farbtönen
Bekanntester und wichtigster Kontrast

= Urbild aller Kontraste
(Tag- Nacht; Hell- Dunkel)

starke raummodelierende Wirkung
Chiaroscuro = Helldunkel in der Malerei


Weiss =hellste Farbe
Schwarz = dunkelste Farbe (bilden beide Pole)

Gelb hat die grösste Eigenhelligkeit
Blauviolett hat die kleinste Eigenhelligkeit
(grösster Kontrast der Vollfarben)


Kalt- Warm- Kontrast*




Verwendung von kalten und warmen Farben
Beruht auf der allg. Wahrnehmung

Gelb- Orange- Rot Bereich wird der wärmenden Sonne und dem Feuer zugeordnet

Grün- Blaugrün- Blau Bereich wird dem kalten Eis und dem Wasser zugeordnet

Eindeutig feststellbar bei monochromen Licht

-mit Farben unterschiedlicher Sättigung
- mit ähnlichen Farbtönen
-persönlicher Kontrast

Stärkster Kontrast: Rotorange- Cyan

Unbunt: Weiss    = kalt
              Schwarz = warm

Weitere Kalt- Warm- Kontraste:
Glatt – rauh
Nass – trocken
Hart – weich
Immateriell – materiell
Ätherisch – erdgebunden
Schattig – sonnig
Fern – nah
Beruhigend - erregend


Siehe Blatt 3.3.2.
Kalte und warme Materialien

Kombination warmer Farben mit Akzent einer kalten Farbe – so wird Wirkung der überwiegenden Farbe gesteigert.
Komplementärkontrast*
(Gegenfarbenkontrast)




Verwendung von Komplementärfarben
(Farben, die sich im Farbkreis gegenüber liegen – immer eine Grundfarbe und eine Mischfarbe aus 2 Grundfarben bestehend)
Begriff stammt aus der Physik
(=Ergänzungsfarben) – 2 farbige Lichter sind komplementär, wenn sie übereinander projiziert „Weiss“ ergeben.
(Ergänzung zu unbunt)

Additive Farbmischung =
Mischen von farbigen Licht
(Lichtfarben) – enthalten mehr Licht als die Ausgangsfarben.

Substraktive Farbmischung =
Komplementärfarben löschen sich gegenseitig aus (bei Pigmenten oder Farbfiltern)
(Körperfarben) – sind dunkler als die Ausgangsfarben.


6-teiliger Farbtonkreis kennt 3 komplementäre Farbenpaare

Gelb – Blauviolett
Cyan – Orangerot
Magenta – Grün

(immer sind Gelb, Magenta und Cyan enthalten)
Zusammenstellung wirkt immer kraftvoll und dynamisch.
Farben steigern sich in ihrer Leuchtkraft.
Simultankontrast*
(ständiger Kontrast)
Das Aussehen einer Farbe wird von der Umgebung, in der sie sich befindet, stark beeinflusst.

Identische Farben werden gleichzeitig (=simultan) auf farblich unterschiedlichen Hintergründen betrachtet.

Veränderung:  in Helligkeit;
                     im Buntton;
                     in Sättigung (Buntton).

Eine simultane Farbveränderung kann nur im Vergleich von 2 oder mehreren Beispielen wahrgenommen werden.

Grau auf Weiss erscheint heller als auf Schwarz.

Grau wirkt verschieden farbig auf Violett oder Gelb.

Rot wirkt verschieden satt auf leuchtendem oder matten Hintergrund.

Grün ist in Wärme und Buntton verschieden auf kaltem oder warmen ähnlichen Grüntönen.

Buntheitskontrast*
(Sättigungskontrast;
Qualitätskontrast)


Verwendung von reinen gesättigten und trüben ungesättigten Farben

Werden reinbunte Farben mit unbunten Farben gemischt, erhält man Farben unterschiedlicher Buntheit und Sättigung.
Kombiniert man Farben, deren Buntheit oder Sättigung unterschiedlich ist, entsteht ein Kontrast in der Farbintensität.

Camaieu = „Ton in Ton“ – Buntheitskontrast

Rot – Rostrot

Starker Kontrast = „leuchtend und matt“ (Gelb + dunkelklares Gelb = oliv)

Gegenfarben ungleich gesättigt plus Beige

Beliebige Bunttöne und Buntheiten


Die Farbe wirkt reiner, wenn die Nachbarfarbe eine vergraute, träbe Farbe hat. Reine Farben dominieren und wird hervorgehoben; haben beide Farben die gleiche Helligkeit, wirkt die reine Farbe nicht so leuchtend.
Quantitätskontrast*
(Mengenkontrast; Viel- Wenig- Kontrast)


Verwendung von grossen Farbflächen und kleinen Farbelementen
(optisches Mengenverhältnis von 2 oder mehreren Farben zueinander)


Ist ein Proportionenkontrast!

Mehr Spannung bei Wechselbeziehungen der unterschiedlichen Farbflächengrössen.

Quantitativ vorherrschende Farbe ist „dominant“ und „tonangebend“ in der Farbstimmung.

Gleiche Farbanteile nur bei Wiederholungen empfehlenswert – es entsteht ein schöne konkrete Wirkung.

z.B. mit Komplementärfarben oder schwarz – ultramarin

klassisch:
Herrenhemden – blau- weiss gestreift
Socken – geringelt
Schachbrettmuster
Die optisch stärkere Farbe dominiert über die anderen Farbtöne und schafft so eine Reihenfolge, setzt auch Akzente; Wirkung der Farbe wird erheblich gesteigert.
Sukzessivkontrast*
Bei diesem Kontrast handelt es sich um ein negatives Nachbild.
Erscheint, wenn man eine gewisse Zeit einen Gegenstand anstarrt und dann auf ein leeres Blatt
(bewusste Erzeugung – nur dann nehmen wir dieses negative Nachbild wahr)

Das negative Nachbild nimmt den gegensätzlichsten (komplementären) Farbton an und das Helligkeitsverhältnis von Figur zum Grund wird umgekehrt.

Schwarzer Pkt. – weisses Licht
Roter Pkt. – helleres Türkis






Bunt- Unbunt- Kontrast
(Buntheitskontrast)


Verwendung von bunten und unbunten Farben


Ist eine extreme Variante des Sättigungskontrastes!


Reinbunte Farben zu Schwarz oder Weiss – sehr grosse Gestaltungsmöglichkeiten

Neutrale Grauwerte – Akzente mit Bunttönen – sehr attraktiv

Produktegestaltung – LEGO
Textilgestalaltung - LEGO
hr en
ehr ungskontrastes!
omplementären) Farbton an und das Helligkeitsverhältnis von Figur zum Grund








·       
Sekundärkontraste (werden durch Wirkung auf die Psyche bestimmt)

Temperaturkontrast (=Kalt- Warm- Kontrast)
Aktiv- Passiv- Kontrast (= Aktivitätskontrast; Charakterkontrast)
Nah- Fern- Kontrast
Stofflichkeitskontrast (= Farbtoncharakterkontrast)